Die meisten Ärzte, die einen Magenballon einsetzen, haben eine zusätzliche Ausbildung in Ernährungstherapie, so dass sie den Patienten gut beraten können. Eine Ernährungstherapie und eine Bewegungstherapie sind im Zuge einer Magenballon Behandlung immer wichtig, damit diese effektiv verläuft.
Dr. Richard Merkle ist Facharzt für Chirurgie und Visceralchirurgie in der Chirurgischen Klinik München-Bogenhausen. Er ist Spezialist für die Behandlung von Menschen, die an Adipositas leiden und hat im Jahre 2007 ca. 10 % aller Magenballon Einsätze in Deutschland durchgeführt. In seiner Klinik wird eine Magenballon Therapie ausschließlich mit zusätzlicher Ernährungsberatung angeboten.
In seinen Beratungsgesprächen mit potenziellen Patienten für den Magenballon stellt er dies zunächst einmal klar: Nur wer bereit ist, seine Ernährungsgewohnheiten umzustellen und eine Bewegungstherapie durchführen will, ist geeignet für eine Magenballon Therapie. Die meisten seiner Patienten sind schon an vielen Diäten und Trainingsprogrammen gescheitert und suchen die Klinik als letzten Ausweg auf.
Dr. Richard Merkle ist der Meinung, dass vor allem Menschen mit einem BMI von 27 bis 40 vom Magenballon profitieren. Aber auch Menschen mit einem Body Mass Index von mehr als 40 sollten sich die Magenballon Therapie im Vorfeld zu einer Magenbypass Operation oder einer Fettabsaugung überlegen, da so das Operationsrisiko gesenkt werden kann.
Allerdings – so Dr. Richard Merkle – sei nicht jeder Patient mit Adipositas für einen Magenballon geeignet. Die stellt sich in der Voruntersuchung heraus. Für solche Patienten wären Alternativen wie das Magenband, der Schlauchmagen, der Magenbypass oder die so genannte biliopankreatische Teilung oft bessere Alternativen um eine Gewichtsreduktion und ein vitaleres Leben zu erzielen. Die stellt Dr. Merkle in einem intensiven Beratungsgespräch klar.
Dr. Richard Merkle sagt, dass die Behandlung zum Einsetzen des Magenballon meist nur wenige Minuten geht und der Patient in der Regel außer einem leichten Reiz in der Speiseröhre und eventueller Übelkeit in den Tagen nach der Operation keine Nebenwirkungen zu befürchten hat. Seiner Erfahrung nach kommt es bei der Hälfte der Patienten zu dieser Übelkeit und manchmal auch zu Brechreiz, da der Magen versucht, den Fremdkörper loszuwerden. Nach einigen Tagen hat er sich aber an den Magenballon gewöhnt und man kann sein Leben normal weiterführen – allerdings unter einem strengen Ernährungs- und Bewegungsplan.